Die Führung von Mitarbeitern ist seit jeher ein Thema der menschlichen Zivilisation: von den
antiken Schriften Senecas über die Regeln des heiligen Benedikt von Nursia bis hin zur
aktuellen Managementliteratur. In der Moderne gleicht das Phänomen der Führung einem
Pendelschlag dessen Extreme von Ökonomie und Menschlichkeit versinnbildlicht werden. Entweder
wurde das Personal den organisatorischen Bedingungen (bspw. Scientific Management) oder die
Organisation den Bedürfnissen der Mitarbeiter (bspw. Human-Relations-Bewegung) angepasst.
Mitarbeiterführung ist immer zweckgebunden und die beiden genannten Betrachtungsweisen stellen
ihre Zieldimensionen dar. Während der ökonomische Aspekt institutionelle wirtschaftliche Ziele
verfolgt konzentriert sich der humane Aspekt auf die Befriedigung individueller sozialer
Bedürfnisse. Dem humanen Gesichtspunkt kommt eine entscheidende Bedeutung zu da das
Verwirklichen ökonomischer und für das Unternehmen überlebenswichtiger Ziele ohne die
Berücksichtigung jeglicher Mitarbeiterbedürfnisse nicht oder zumindest nur stark eingeschränkt
möglich ist. Die Bedeutung des Humankapitals in der heutigen Dienstleistungs- und der morgigen
Wissensgesellschaft verstärkt den Eindruck dass auf lange Sicht ein Unternehmen nur mithilfe
motivierter und interessierter Mitarbeiter erfolgreich sein kann. Gerade in der durch ungewisse
Arbeitsbedingungen und kurzfristige Arbeitsverhältnissen geprägten globalisierten Wirtschaft
hängt das Interesse potentieller und das Engagement beschäftigter Mitarbeiter nicht nur von
extrinsischen Anreizen sondern auch von einer integeren werteorientierten Unternehmens- und
Mitarbeiterführung ab. Vertritt ein Unternehmen Werte wie Ehrlichkeit Fairness
Glaubwürdigkeit Respekt und Verantwortungsbewusstsein und stim men diese mit den Vorstellungen
eines wünschenswerten Verhaltens der Mitarbeiter aber auch aller anderen relevanten
Bezugsgruppen überein stellen diese das Fundament einer nachhaltigen Wertschöpfung dar. So
wird Mitarbeiterführung zum Erfolgsfaktor. Diese Werte zu eruieren und sie in Worte zu fassen
sie organisatorisch im Unternehmensalltag zu verankern sie integer mit Leben zu füllen und
Vertrauen in deren Wirksamkeit aufzubauen ist Weg und Ziel einer werteorientierten Führung wie
sie zugleich im Sinne dieses Buchs definiert sein soll.