Die vorliegende Untersuchung beinhaltet einen theoretisch und einen empirisch orientierten
Teil. Im theoretischen Teil widmet sich die Studie nach einem einleitenden historischen
Überblick zur Thematik der Beziehung zwischen Körper Bewegung und Psyche aus
handlungstheoretischer und psychomotorischer Sicht. Dem Körper werden gleichermaßen objektive
und subjektive Qualitäten zugeschrieben er wird nicht nur als der Person zugehörig verstanden
sondern als eine Teilkomponente aller drei Handlungsdeterminanten Person Aufgabe und Umwelt.
In deren dynamischer Beziehung kommt dem Körper durch die prozesshaften Elemente Erleben
Wahrnehmen Verhalten und Handeln eine fundamentale handlungsregulatorische Funktion zu. Im
empirischen Teil der Untersuchung wurde an 241 6- und 7-jährigen Schülern an vier Grundschulen
in Vestfold (Norwegen) durchgeführt. Sie umfasste 17 motorische Aufgaben welche die drei
Dimensionen Grobmotorik Feinmotorik und statisches Gleichgewicht abdecken 3 kognitive Tests
(generelle kognitive Fähigkeiten Gedächtnis und Konzentration) eine aus vier Subtests
bestehende Erfassung der sprachlichen Bewusstheit sowie eine Selbstbildregistrierung die sich
auf die vier Dimensionen kognitiv sozial körperlich und ästhetisch bezog. Mit den angewandten
empirischen Verfahren konnten die theoretischen Annahmen zum Teil abgebildet werden. Dabei kam
die Beziehung zwischen dem motorischen und dem sprachlichen Funktionsbereich am deutlichsten
zum Ausdruck. Im kognitiven Bereich variieren die Resultate die zwischen der Motorik und dem
Gedächtnis ist am stärksten ist für die generellen kognitiven Fertigkeiten (Progressiver
Matrizentest) etwas geringer und für die Konzentration nicht mehr festzustellen. Während für
den sprachlichen Bereich die Grob- und Feinmotorik einen etwa gleich starken Zusammenhang
aufweisen ist die Beziehung mit der Grobmotorik für den kognitiven Bereich etwas stärker als
für die Feinmotorik. In beiden Fällen ist der Zusammenhang mit dem statischen Gleichgewicht
deutlich geringer. Für das Selbstbild konnten nahezu keine statistisch bedeutsamen
Korrelationen mit dem motorischen Bereich beobachtet werden.