Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem aktuellen Wissensstand zu frauenspezifischer
Suchtarbeit und geht im Besonderen auf die derzeit bestehenden niederschwelligen
frauengerechten Angebote und Institutionen in Wien ein die sich an opioidkonsumierende Mädchen
und Frauen wenden. Frauenspezifische Projekte sind nach feministischen Arbeitsprinzipien
gestaltet und werden von Frauen für Frauen angeboten. Niedrigschwellig bedeutet in diesem
Zusammenhang dass der Zugang zu den Angeboten nicht von vorgegebenen Zielen abhängt keine
Terminvereinbarung erfolgen muss und die Angebote anonym sowie kostenlos gestaltet sind. Die
empirische Forschung dieser Arbeit die aus qualitativen Expertinneninterviews und einer
Fragebogenerhebung unter Klientinnen besteht bezieht sich einerseits auf die Konzepte und die
Nutzung der derzeit bestehenden Projekte sowie auf vorhandene Netzwerke und Arbeitskreise
andererseits wird die Lebenssituation der Klientinnen und der Bekanntheitsgrad der derzeitigen
Angebote erhoben. Zurzeit gibt es nur eine einzige Einrichtung in Wien die ausschließlich
frauengerecht und niederschwellig arbeitet. Drogenkonsumierende Frauen stellen dort jedoch nur
einen Teil der Zielgruppe dar. Gemischtgeschlechtliche Einrichtungen der Wiener Drogenhilfe
führen teils im Rahmen ihrer Tätigkeit zusätzlich frauenspezifische Angebote die wie
Drop-In-Cafes gestaltet sind und nur einmal pro Woche stattfinden. Diese Projekte sind in der
Drogenstraßenszene größtenteils bekannt werden zufrieden stellend genutzt und stellen einen
wichtigen Teil der Suchtarbeit dar. Es finden sich jedoch auch Kritikpunkte und Lücken die als
Basis für die Erarbeitung neuer Konzepte dienen können. Für die (Weiter-)Entwicklung von
frauengerechten Konzepten ist jedoch eine Vernetzung unter den einzelnen Einrichtungen von
Nöten die derzeit nur beschränkt stattfindet.