Das Naheliegendste in dem Umgang mit der Literatur der Moderne die sich dem Stil der
Schriftsteller um die Jahrhundertwende zwischen einzelnen sogenannten literarischen Zentren
abgrenzen lässt ist zu untersuchen welchen Einflüssen die jeweiligen Werke im einzelnen genau
und wirklich unterliegen. Fokussiert ist die Metropole Paris die den Blickwinkel abgibt. Die
Bedeutung dieser interkulturellen Ansicht ist bislang nicht beachtet und unterschätzt. Neben
China sind es ganz klar die stimulierenden Eindrücke mit der Metropole und der Beruf des
sehenden Bildhauers welche die Schreibweise der Autoren der sogenannten Wiener Moderne
beeinflussen. Literarische Epoche Entstehungszeit und der Ort an dem die Werke verfasst
werden spielen in dem Hinblick auf den fiktiven Charakter der Literatur nicht zwingend eine
große tragende Rolle was das Umfeld der literarischen Figuren betrifft. Wie aber soll es
anders sein dass ein Rainer Maria Rilke der aufgrund einer sehr starken persönlichen
Dissonanz mit Prag die ihn unter anderem auch in das Künstlerdorf Worpswede verschlägt das
neue ihm mehr oder weniger aufregend erscheinende Umfeld Paris eben in sein kulturelles
Schaffen mit einbezieht. Er erschafft sogar einen neuen Typus der literarischen Figur
'Protagonist' der während seiner Tagebuch führenden Zeit als erfolgloser und nicht
schreibender Schriftsteller permanent den Gedanken an eine literarische Ebene aufrecht hält
der den Rezipienten dahingehend zu unterhalten vermag über die Zusammenhänge von
autobiographischem Schreiben und der biographischen Methode sehr konkret nachzudenken. Mit
Rilke versteht man dass ein Schriftsteller auch an die Disziplin einer Art der
schrifstellerischen Zunft gebunden ist die sich wenig an Vorgaben und die Gebundenheit an
literarische Zentren oder Salons orientiert und vielmehr versucht ein eigenes Werk eine ganz
besondere Art und Weise der Literatur ins Leben zu rufen. Konkret lässt sich Rilke mit dem
moderne gennement Dänemarks mit der Wiener Moderne mit Prag und der literarischen Epoche
Frankreichs ein. Er verbindet sämtliche Eindrücke dieses Strudels an literarischen Erfahrungen
mit seiner eigenen Intelligenz und dem dass tatsächlich zu sehen und in seinem persönlichen
Umfeld auch fassbar ist: Seinen Umgang mit der Freiheit des Blicks und der Beschäftigung seiner
selbst mit der Errungenschaft des Talents und dem Streben nach schriftstellerischer
Aufmerksamkeit die ihn nicht gezwungenermaßen zu einem Prototyp des interkulturellen
Schriftstellers der Wiener Moderne macht der er letztendlich in der Engstirnigkeit von
Literaturwissenschaftlern noch zuzuordnen ist. Wie wichtig das literarische Umfeld für die
Bedeutung des Romans sein kann ist hier der Bedeutung der Requisite für das Theater nach der
Interpretation Berthold Brechts des Theaters Stanislaws abstrahiert entnommen: Nicht die
Requisite der ganze Pomp und so weiter ist das wirklich tragende von literarischen ja auch
dramatischen Aussagen sondern vielmehr die genaue Interpretation einer Interaktion zwischen
literarischen Figuren und das bedeutet natürlich auch die literarische Interaktion von der
literarischen Figur zu dem Umfeld. Das literarische Umfeld ist also so etwas wie die Bühne des
künstlerischen Romans.