Für die Region der sächsischen Mittelgebirge existieren bisher kaum Ansätze einer touristischen
Anpassung an die Folgen des Klimawandes. Dabei konfrontieren wärmere Temperaturen und
zunehmender Schneemangel die Touristiker vor allem im Winter mit einem deutlichen
Nachfrageverlust im Bereich der gegenwärtigen touristischen Struktur. Daher ist einerseits eine
stärkere Diversifizierung des wintertouristischen Angebotes unvermeidlich andererseits müssen
Umsätze in andere Jahreszeiten insbesondere in den Sommer (Stichwort Sommerfrische) verlagert
werden. Im theoretischen Teil der Veröffentlichung werden zunächst für das Verständnis der
Publikation wichtige Begriffe definiert und Zusammenhänge zwischen diesen erläutert.
Anschließend werden das Problemfeld des anthropogenen Klimawandels und mit dem Klimawandel
einhergehende langfristige ökonomische Konsequenzen auf globaler und nationaler Ebene
betrachtet. Daran schließt sich die Darstellung großräumiger klimatischer Einflussfaktoren auf
das sächsische Winterklima der Charakteristik des winterlichen Mittelgebirgsklimas und der
Projektionen klimatischer Veränderungen im Freistaat an. Aufgrund der starken
Schneeabhängigkeit des Wintertourismus liegt ein Schwerpunkt der klimatologischen Betrachtung
auf dem Parameter Schnee und dessen technischer Beeinflussung. Weiterhin werden die
touristische Vermarktung im Freistaat Sachsen und die Bedeutung des Tourismus für den
sächsischen Mittelgebirgsraum dargestellt. Als bedeutendste Bestandteile des Wintertourismus
werden alpiner Skisport und Skilanglauf näher erläutert. Um eigene Erkenntnisse zum Thema
Wintertourismus und Klimawandel in Sachsen gewinnen zu können wurde eine empirische
Untersuchung unter Vertretern des wintertouristischen Angebotes durchgeführt. Dazu wurden 59
Vertreter von alpinen Skigebieten und Gemeinden des sächsischen Mittelgebirgsraumes befragt.
Die Auswertungen dazu umfassen vor allem Fragen zum Status quo des eigenen Marketings und zur
Beurteilung des Klimawandels und der sich daraus ergebenden Konsequenzen. Wichtig im Hinblick
auf die Ergebnisse dieser Publikation waren insbesondere die Bewertung und die Entwicklung von
Alternativangeboten für eine stärkere Diversifizierung des Wintertourismus. Anschließend werden
in knapper und übersichtlicher Form mögliche Anpassungsstrategien von Seiten der Nachfrage und
des Angebotes dargestellt. Aufbauend auf der theoretischen Basis dieser Studie und den
Ergebnissen der eigenen Untersuchung werden Handlungsempfehlungen gegeben wie sich der
sächsische Wintertourismus an den Klimawandel und andere relevante Veränderungen (bspw. den
demografischen Wandel) anpassen kann. Die angebotenen Vorschläge bedienen sich einer Palette
von Möglichkeiten um eine stärkere Diversifizierung des Angebotes und damit eine geringere
Vulnerabilität gegenüber gesellschaftlichen und klimatischen Veränderungen zu erreichen. Die
Studie endet mit der Vorstellung von Forschungsdesign und Fragestellungen für eine mögliche
weitere Untersuchung im Nachfragebereich unter Alpin- und Langlaufskifahrern. Die Durchführung
und Auswertung der empfohlenen Befragung dient als Handlungsempfehlung für weiterführende
Publikationen.