Auf Grundlage sehr unterschiedlicher theoretischer Arbeiten insbesondere einiger Arbeiten von
S. Freud A. Maslow und C. Schmitt wird in diesem Buch folgende Hypothese entwickelt: In
Krisensituationen sprich also bei Eintreten einer existenziellen Bedrohung erhöht das
menschliche Bedürfnis nach Sicherheit enorm. Dieser psychische Zustand kann und wird seitens
politischer Akteure ausgenutzt um gezielt öffentliche Meinung manipulieren zu können und
Handlungen damit zu ermöglich die unter normalen Umständen nicht von einer breiten
öffentlichen Meinung getragen werden würde. Diese Hypothese wird anhand des Fallbeispiels der
Bushdoktrin also der außenpolitischen Sicherheitsdoktrin die in der Folge der Terroranschläge
von der Bushregierung entwickelt wurde bzw. des Irakkriegs in den USA untersucht da sich die
spezifische Situation in den USA nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 besonders gut
für eine derartige Untersuchung eignet. Im Lauf dieser Fallstudie stellt sich heraus dass
empirische Indizien dafür gefunden werden können dass es auch in modernen demokratischen
Ländern wie den USA (massen)psychologische Prozesse in Krisensituationen geben kann die dazu
beitragen dass öffentliche Meinung durch einige politische Akteure gezielt manipuliert werden
kann. Diesem Prozess wird besonders Vorschub geleistet wenn es wie in der Zeit nach den
Terroranschlägen und bezogen die Entscheidung einen Krieg gegen den Irak zu führen kaum zu
einer kritischen Hinterfragung politischer Aktionen seitens z.B. medialer Akteure
Oppositionspolitikern etc. kommt. In einer eingehenden empirischen Analyse umfangreichen
qualitativen und quantitativen Datenmaterials der Zeit nach den Anschlägen bis hin zu
Kriegsbeginn zeigt dieses Buch sehr deutlich dass es zu einer gezi elten Manipulation
amerikanischer öffentlicher Meinung seitens der Regierung George W. Bushs zu Gunsten der
Entscheidung auch ohne internationale Unterstützung einen Militärschlag gegen den Irak zu
führen kam. Die diesem Buch zu Grunde liegenden theoretischen Konstrukte von Freud Maslow
etc. wurden oft als überholt und längst nicht mehr aktuell kritisiert. Im Verlauf der
Untersuchung wird jedoch recht deutlich dass sie durchaus auch heute an Aktualität nicht
verloren haben bzw. einige Phänomene aufgezeigt haben die oftmals im
(politikwissenschaftlichen) Diskurs ausgeklammert werden auf Grund ihrer Brisanz allerdings
vermehrt diskutiert und angesprochen werden müssten.