Eine psychotische Erkrankung kann für einen Menschen eine tiefe Krise bedeuten und mit einer
umfassenden und alle Lebensbereiche betreffenden Verunsicherung einhergehen. Gerade die Gruppe
der so genannten Ersterkrankten die zum ersten Mal mit diesem psychotischen Erleben
konfrontiert werden sind ganz besonders auf eine adäquate behutsame und kompetente
Erstbehandlung angewiesen. Lange wurde der Gruppe der ersterkrankten Menschen keine besondere
Aufmerksamkeit geschenkt wissenschaftliche Studien haben gezeigt dass der kompetente und
bedürfnisorientierte Umgang unter Berücksichtigung der besonderen Problematik der
psychotischen Ersterkrankung entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung sein kann.
Das vorliegende Buch stellt zunächst die grundlegenden Annahmen zu Gesundheit und Krankheit
dem Krankheitsbegriff Psychose dem Verstehen von Krankheit und den daraus resultierenden
Annahmen für den Erfolg einer Behandlung dar. Ebenso werden ausgewählte ätiologische Aspekte
der schizophrenen Psychose und Faktoren die das Manifestieren einer Psychose begünstigen
aufgezeigt. Im weiteren Verlauf werden die wesentlichen Annahmen in Hinblick auf die besondere
Problematik bei den psychotisch Ersterkrankten generell und in Bezug auf den Verlauf der
Erkrankung dargestellt und anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen verdeutlicht. Es ist ein
großes Anliegen die nötige Sensibilität und Flexibilität im Umgang mit den ersterkrankten
Menschen darzustellen da diese einen Behandlungserfolg maßgeblich mitbestimmen können. Des
Weiteren werden verschiedene Behandlungsansätze die Erfahrungen mit diesen anhand von
nationalen und internationalen Studien und einer Befragung dargestellt. Dies sollte einen
Brückenschlag zwischen den Erkenntnissen der empirischen Forschun g einerseits und den
Erkenntnissen der praktischen Arbeit mit den Menschen andererseits ermöglichen. Das
Hauptanliegen hierbei war die geeigneten therapeutischen Elemente anhand der gemachten
Erfahrungen darzustellen und zu verdeutlichen welche Faktoren sich positiv auf den Verlauf der
Erkrankung auswirken können. Ebenso wurde ein großes Augenmerk darauf gelegt herauszufinden
welche Form der Kommunikation und welche Art der Haltung der therapeutisch Tätigen gegenüber
den erkrankten Menschen bei der Behandlung von der Gruppe der Ersterkrankten sinnhaft ist.
Hierbei verdeutlicht sich eine patientenorientierte Grundhaltung welche die Potenziale des
Betroffenen in den Fokus nimmt. Außerdem wird deutlich dass es einen hohen Bedarf gibt die
Situation von Ersterkrankten theoretisch und praktisch mehr ins Zentrum zu setzen
einschließlich der verstärkten Berücksichtigung im Rahmen der jeweiligen Fachausbildung der
therapeutisch Tätigen.