Was haben Gleichnisforschung Religionspädagogik und Entwicklungspsychologie gemeinsam? Was
können die neutestamentlichen Gleichnisse im schulischen Religionsunterricht anbieten
vermitteln oder gar bewirken und welche Rolle spielen in der Unterrichtsgestaltung die
entwicklungspsychologischen Erkenntnisse? Darum soll es in dieser Untersuchung gehen wobei die
Schulkinder in der Art wie sie sich entwickeln im Mittelpunkt stehen. Wie kann die Begabung
der Schüler so gefördert werden dass zugleich ihre Freude am Lernen erhalten bleibt? Auf den
ersten Blick befindet sich der Lehrer in einem Zwiespalt von spielerischen und zielgerichteten
Lernfähigkeiten seiner Schüler. Doch die Herausforderung besteht gerade darin beides im Blick
zu behalten und sich dabei an Persönlichkeitsbild und Bildungsbedürfnissen der Schüler zu
orientieren. Dies trifft ebenfalls auf die Religionspädagogik zu. Es stellt sich die Frage wie
können die Gleichnisse Jesu ausgehend von Bedürfnissen der Schulkinder so vermittelt werden
dass die Entwicklung ihrer Persönlichkeit gefördert wird? Hinzu kommen die Anforderungen der
säkularen Umwelt. Gerade der metaphorische Charakter den die ursprünglichen Gleichnisse Jesu
haben macht es möglich die Einbildungskraft der Kinder zu stärken sie zur für sie aktuellen
Einsicht zu führen und schließlich die Reflexion anzuregen. Die Untersuchung berücksichtigt die
Überlegungen der pädagogischen Psychologie wie sie Heinrich Roth dargestellt hat. Daraus
ergeben sich vor allem Probleme in der religiösen Erziehung von Kindern im Grundschulalter. Die
didaktische Verwendung von Gleichnissen in den Stufen der Grundschule und Sekundarstufe soll
untersucht werden. Die Studie beschränkt sich auf den Gleichnistyp lukanischer Gleichnisse vom
Verlorenen. Sie wird unter o. a. Gesichtspunkten die Probleme herausarbeiten und an den
Gleichnissen demonstrieren. Es gilt herauszufinden welcher Grad des Verstehens bei der
Verwendung von Gleichnissen bedacht werden muss und wie darum die Gleichnisse zu erzählen und
zu behandeln sind.