In diesem Buch wurde das Thema zur geschichtlichen Entwicklung der brandenburgischen
Sägeindustrie bearbeitet. Es wurden seit Beginn der Industriellen Revolution um 1850 bis zur
politischen Wende 1990 besondere Schwerpunkte in der Darstellung der Menge der
schnittholzerzeugenden Betriebe gesetzt. Ebenso deren wirtschaftliche Beziehungen Techniken
und Bedeutungen als Arbeitgeber und anderen wichtigen sozialen Aspekten. Als Sägeindustrie
wurde hier jener Zweig behandelt der schwerpunktmäßig Schnittholz und deren Nebenprodukte mit
Hilfe spezieller Sägemaschinen herstellt. Ein- und Zweiblattgatter ersetzten die vormals
üblichen Handsägen oder Handgatter. Weiterentwickelte Bundgatter neue Horizontalgatter und die
Hochleistungsvollgatter etablierten sich um die Jahrhundertwende in Brandenburger Sägewerken.
Band- und Kreissägen wurden zunächst nur in Kleinstsägewerken genutzt ehe sie später
vorwiegend als Nebenmaschinen zum Ablängen und Besäumen im Einsatz waren. Bis 1850 wurden die
brandenburgischen Sägewerke vorwiegend durch die Wasser- und Windkraft angetrieben. Im Zuge der
Industriellen Revolution mit ihren technischen Neuentwicklungen wurde die Dampfkraft und seit
den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts auch die Elektrokraft Hauptantriebskraft der Sägewerke
konnten aber die traditionelle Wasserkraft nicht vollständig verdrängen. Ein Großteil der im
Einsatz befindlichen Sägemaschinen stammten von ostdeutschen Herstellern z.B. der Firmen
Erfordia Kießling und Kirchner. Zu DDR-Zeiten wurden diese von inländischen Herstellern
(Cyclop Herkules Mihoma) bzw. aus sowjetischer oder polnischer Produktion bezogen. Die
meisten Werke waren im Norden Brandenburgs ansässig. Gründe dafür waren die hervorragenden
Bedingungen für Stammholztransport auf den nördlichen märkischen Wasserstraßen. Vor dem Ausbau
des Eisenbahnnetzes war die Holzflößerei wichtigstes Transportmittel. Aber auch der
Holzreichtum mit zahlreichen verschiedenen Holzarten ist hier einer der vielfältigen Gründe für
ein Zentrum der Holzbearbeitung in Brandenburg. Die Sägeware wurde vorwiegend in den Berliner
Raum verschifft. Diese Entwicklung mit der Herausbildung von Holzbearbeitungszentren blieb auch
nach zahlreichen Industrie- und Strukturreformen bis heute erhalten. Neue technische
Entwicklungen verschiedene kommerzielle und technische Rationalisierungsgedanken und
Automatisierungsprozesse wurden umgesetzt. Dazu zählen Entwicklungen bei der Gatterzuführung
den Gattersystemen leistungsfähigeren Band- und Kreissägen. Sie etablierten die Sägebranche zu
einen eigenständigen profitablen Zweig der Holzindustrie.