Das Fundament der deutschen Sozialversicherung basiert auf drei Säulen: der klassischen
Bevölkerungspyramide einer wachsenden Wirtschaft und lebenslanger Erwerbstätigkeit als
Regelfall. Im Focus auf die dauerhafte Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme ist eine
grundsätzliche und strukturelle Neuorientierung unumgänglich. Eine Reparatur wird nicht
genügen. Das Fundament der gesamten sozialen Sicherung ist ins Wanken geraten. Durch die
demografische Entwicklung das schwache Potenzialwachstum die Zunahme der prekären
Arbeitsverhältnisse die Absenkung der Bezugsdauer des ALG 1 Privatisierung der Gewinne und
Sozialisierung der Verluste verlieren diese Säulen ihre stabilisierende Rolle. Um die
zukünftigen Herausforderungen meistern zu können bedarf es entweder weiterer
Leistungskürzungen oder höherer Abgaben Beiträge und Steuern der Verbreiterung der
Bemessungsgrundlage oder aber eines kompletten Systemwechsels. Dieser ist auf der Basis der
völligen Entkopplung von Erwerbsarbeit und Einkommen zu vollziehen. Allein auf Grund der Würde
des Menschen soll jedes Individuum der Gesellschaft in die Lage versetzt werden die
notwendigen Bedürfnisse wie Essen Kleidung und Wohnung unabhängig vom jeweiligen Einkommen zu
befriedigen. Ausschlaggebend ist nicht der Leistungsgedanke sondern eine umfassende
gesellschaftliche Solidarität. Der Wert jedes Individuums und jedes individuellen Lebensweges
wird anerkannt und respektiert. Statt Kontrolle von Leistungsbereitschaft bzw. -fähigkeit
stellt ein bedingungsloses Grundeinkommen die Motivation des Menschen in den Vordergrund und
beseitigt die Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt. Jedes Angebot findet seine Nachfrage oder
verschwindet. Die kontrovers diskutierte Frage ob sich viele Mitbürger auf Grund eines
bedingungslosen Grundeinkommens dem Arbeitsprozess entziehen wird am Beispiel gängiger Praxis
im Ansatz beantwortet und Aussagen die für allgemein gültig erklärt werden widerlegt.