Aufgrund europarechtlicher Vorgaben und marktendogener Anpassungsprozesse unterliegt die
Daseinsvorsorge in Deutschland seit einiger Zeit einem gravierenden Strukturwandel. Der
berühmte Leitsatz: Privat vor Staat hat nicht mehr den Stellenwert den er in den 1980er Jahren
hatte. Globalisierung und Wettbewerb verursachen einen ständigen Wandel der Gesellschaft und
ihrer Bedürfnisse. Der heutige Staat ist kein Leistungsstaat mehr sondern ein
Gewährleistungsstaat. Er muss die Versorgung mit daseinsnotwendigen Leistungen gewährleisten im
Sinne des All-gemeinwohls. Es gibt die unterschiedlichsten Modelle die Leistungen der
Daseinsvorsorge zu gewährleisten und derzeit ist ein Trend zur Re-Kommunalisierung zu
beobachten. Eine Re-Kommunalisierung des Abfallmarktes aufgrund von leeren Staatskassen oder
infolge der sinkenden Auslastung ist allerdings ökonomisch nicht zu rechtfertigen. Da jedoch
auch die Bürger eine Re- Kommunalisierung häufig befürworten bleibt eine ökonomische Umsetzung
der Leistungen der Daseinsvorsorge derzeit oft weitestgehend aus. Diese Bestandserhaltung
wiederum bremst einen Strukturwandel welchen wir dringend brauchen da er in Zeiten der
Globalisierung essentiell ist. Die Renaissance der Daseinsvorsorge ist kein bloßer Modetrend
und deshalb muss jeder ein-zelne Fall auf mögliche Varianten der Erfüllung geprüft werden.
Simone Brucksch stellt im vorliegenden Buch vier verschiedene Modelle zur Gewährleistung der
Daseinsvorsorge vor und diskutiert diese: das Versorgermodell das Universaldienstmodell das
Betreibermodell und das Quersubventionierungsmodell. Darüber hinaus beschäftigt sie sich
eingehend mit den unterschiedlichen Instrumenten mit Hilfe derer eine Daseinsvorsorge
verwirklicht werden kann.