Wie lässt sich Aufstellungsarbeit in die verschiedenen Settings von Supervision integrieren?
Worauf gilt es zu achten und welche Möglichkeiten und Grenzen können sich ergeben? Wer sich für
diese Themen interessiert und sich einen Überblick über den State of the Art zur Verbindung von
Supervision und Aufstellungsarbeit verschaffen will findet in diesem Buch Antworten und erhält
zudem vielfältige Anregungen für die supervisorische Praxis. Die Autorin arbeitet die
Besonderheiten von Aufstellungsarbeit heraus und vergleicht diese mit anderen gängigen
Beratungsmethoden die im Rahmen von Supervision und Coaching zum Einsatz kommen.
Aufstellungsarbeit wird als szenische Methode oder Gruppensimulationsmethode definiert bei der
es um die Nachbildung und Analyse von Strukturen eines betrachteten Systems mit Hilfe von
realen Personen und Objekten geht. Die Autorin stellt drei typische Formen von
Aufstellungsarbeit einander gegenüber: die klassische Aufstellungsarbeit die Systemischen
Strukturaufstellungen sowie Inhouse-Aufstellungen. Der Boom der Aufstellungsarbeit lässt sich
nicht zuletzt darauf zurückführen dass sie innerhalb relativ kurzer Zeit vielfältige und tief
greifende Wirkungen hervorrufen kann. Die Autorin geht der Frage nach ob die
Aufstellungsmethode mit einer systemischen Beraterhaltung kompatibel ist und zeigt auf was
diese Haltung konkret für das Handeln der aufstellenden Supervisorin bedeutet. Aus
systemisch-konstruktivistischer Sicht kann es sich bei Aufstellungsarbeit nicht um einen Zugang
zur Wahrheit und um eine reale Darstellung des wirklichen Systems handeln sondern nur um eine
Landkarte die einen wichtigen Ausschnitt dieser Wirklichkeit in reduzierter Form darstellt.
Das vorliegende Buch stellt die einzelnen Schritte des Ablaufs einer Aufstellung dar und macht
deutlich dass es bei der praktischen Anwendung dieser Methode viele Einzelaspekte zu beachten
gilt. Der Vergleich zwischen Aufstellungsarbeit und anderen gängigen Methoden die bei
Supervision und Coaching zum Einsatz kommen zeigt dass ein zentraler Mehrwert im komplexen
Zusammenwirken von kognitiven affektiven und verhaltensmäßigen Aspekten der szenischen
bildhaften Arbeit liegt. Dadurch werden neue Wirklichkeitskonstruktionen möglicherweise eher
viabel als in langen überwiegend durch Sprache geprägten Beratungsprozessen. Zumindest können
letztere durch Aufstellungsarbeit einen neuen Impuls erhalten. Die Autorin zeigt auf wie
Aufstellungsarbeit in die drei Settings der Supervision (Einzelsupervision Teamsupervision und
Fallsupervision) integriert werden kann und welche besonderen Herausforderungen dabei jeweils
zu berücksichtigen sind. Deutlich wird dass Aufstellungen nur dann erfolgversprechend in der
Supervision zum Einsatz kommen können wenn sie situativ und behutsam eingesetzt werden und
genügend Zeit zur Verfügung steht. Ein Supervisionsprozess der Vertrauensbildung sowie eine
ausreichende Nachbereitung der Aufstellungserlebnisse ermöglicht bietet gute Rahmenbedingungen
für die Integration und Einbettung der Aufstellungsarbeit.