15. September 2008: Lehman Brothers eine der weltweit größten Investmentbanken bricht zusammen
und gibt damit den Auslöser für die akute Phase der Finanzmarktkrise. Viele Menschen verloren
ihr angelegtes Geld Vermögensgegenstände verloren an Wert und durch die Insolvenzen diverser
Unternehmen steigt die Arbeitslosigkeit. Die aus diesen Ereignissen folgende Verunsicherung in
der Bevölkerung führt unmittelbar zu einer sinkenden Nachfrage nach Konsum- und
Investitionsgütern weltweit. Da Deutschland lange Zeit Exportweltmeister war und immer noch mit
an der Spitze steht trifft die gesunkene Nachfrage aus dem Ausland den deutschen Export
besonders stark. Dies hat wiederum katastrophale Folgen für die Transportwirtschaft. Im
Besonderen ist hierbei die Schifffahrtsbranche betroffen da rund 90 Prozent des weltweiten
Handels über diese abgewickelt wird. Hieraus folgt dass auch die Nachfrage nach zu
transportierenden Schiffen zurückgeht wodurch ein enormer Werteverlust dieser zu verzeichnen
ist. Der extreme Preisverfall ist zudem darin begründet dass die Schifffahrtsbranche in den
letzten Jahrzehnten sehr starke Wachstumsraten verzeichnete und aus diesem Grunde verstärkt der
Bau von neuen Schiffen in Auftrag gegeben wurde. Demnach sind trotz sinkender Nachfrage nach
Schiffen die Orderbücher der Werften gut gefüllt was das Angebot an Schiffen zusätzlich
erhöht. Die Auswirkungen der durch die Finanzmarktkrise gesunkenen Schiffspreise führen unter
anderem bei den schiffsfinanzierenden Banken in Deutschland wobei diese angeführt von der
HSH-Nordbank rund 40 Prozent der Weltschifffahrt finanzieren zu einer erhöhten
Eigenkapitalhinterlegungspflicht. Diese trägt wiederum dazu bei dass die Banken
zurückhaltender bei der Kreditvergabe geworden sind. Die Autorin zeigt auf dass die
Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Schifffahrtsbranche und somit auf die Schiffswerte zu
der so häufig in den Medien genannten Kreditklemme beitragen.