Im vorliegenden Buch wird ein besonderes Augenmerk auf die Spanglish-Varietäten der
mexikanischen und puertoricanischen Einwanderer und deren Nachkommen in den USA gelegt. Die
mexikanischstämmigen Latinos stellen die größte Gruppe der Spanischsprecher in den USA dar
gefolgt von den puertoricanischen. Beide Gemeinschaften weisen grundlegende historische
kulturelle und sprachliche Unterschiede auf. So wurde die mexikanische Kultur bedeutend von
indigenen Elementen beeinflusst wohingegen die puertoricanische entscheidende Elemente aus den
afrikanischen Kulturen übernommen hat. Seit der Besiedlung durch spanische Siedler im 16.
Jahrhundert steht Mexiko durch die gemeinsame Grenze in engem Kontakt mit den heutigen USA auf
kultureller wirtschaftlicher und auf sprachlicher Ebene. Auch die heutigen US-Bundesstaaten
Arizona Kalifornien New Mexico Texas und Teile Colorados gehörten zeitweise zu Mexiko. Das
koloniale Verhältnis Puerto Ricos zu den USA unterscheidet dessen Geschichte grundlegend von
der Mexikos. Puerto Rico ist seit dem Vertrag von Paris 1898 zwischen den USA und Spanien ein
Teil der USA. Die Puerto Ricaner haben zudem seit 1917 auch automatisch die
US-Staatsbürgerschaft. Beide Gemeinschaften haben aber auch Gemeinsamkeiten. Die spanische
Sprache verbindet sie auch wenn in beiden Ländern unterschiedliche Varietäten gesprochen
werden. Zudem bestehen sowohl die mexikanischen als auch die puertoricanischen Gemeinschaften
in den USA aus gerade eingewanderten und langfristig sesshaften Immigranten und deren
Nachkommen die mit der amerikanischen Mehrheitskultur aufwachsen und damit konfrontiert
werden. Im Buch erfolgt zunächst eine Betrachtung der allgemeinen Aspekte des Bilingualismus
und des Sprachkontakts wobei auch auf die ethnische Identität den Bikulturalismus sowie die
sprachlichen Strategien bilingualer Sprecher und auf die Ergebnisse des Sprachkontakts
eingegangen wird. Weiterhin werden der kontaktbedingte Sprachwandel und dessen Merkmale
erläutert. Danach wird auf die Sprachgeschichte und sprachliche Besonderheiten des
amerikanischen Spanisch eingegangen wobei dem mexikanischen und puertoricanischen Spanisch
besondere Beachtung geschenkt wird. Hinzu kommt ein kurzer Abriss der Geschichte des Spanischen
und der Latino-Immigranten sowie der bilingualen Erziehung in den USA. Zudem werden die
Varietäten des Spanglish und die Identitäten der Latinos in den USA näher betrachtet.
Abschließend erfolgen eine Analyse ausgewählter sprachlicher Phänomene der mexikanisch- und
puertoricanischstämmigen Spanglishsprecher in den USA sowie eine Erläuterung der Diskussion zum
Status des Spanglish.