Die Branche der Unternehmensberatung hat in den letzten Jahren eine sehr interessante
Entwicklung durchgemacht. Wurden vor einiger Zeit Berater noch als neue Elite betitelt und mit
Bezeichnungen wie Propheten der Effizienz hoch gelobt so hat sich dieses Bild spätestens seit
Mitte des Jahres 2001 drastisch geändert. Vermehrt werden in jüngerer Vergangenheit Stimmen
laut die Berater als Besserwisser abschimpfen und denen Ratlosigkeit in eigener Sache
vorgeworfen wird. Dementsprechend verhält sich auch die Entwicklung auf dem Beratermarkt. Bis
zum Jahr 2000 verzeichneten die Unternehmensberatungen Wachstumsraten deutlich im zweistelligen
Bereich. Seit 2001 wird dagegen zunehmend von einer Branchenkrise gesprochen und auch erste
Signale hierfür zeichnen sich ab. So konnten erstmalig in der Geschichte der
Unternehmensberatung betriebsbedingte Entlassungen beobachtet werden bereits abgeschlossene
Arbeitsverträge wurden aufgelöst oder auf einen späteren Zeitpunkt umgeschrieben. Und die
Unternehmensberatung Arthur D. Little die als die Mutter aller Beratungen gilt musste in den
USA sogar Insolvenz anmelden. Hinzu kommt dass sich die Klientenunternehmen zunehmendem
Kostendruck ausgesetzt sehen und daher beginnen die Leistung Beratung kritisch zu
hinterfragen. Dies spiegelt sich auch in den Wachstumsraten wider denn die Zeiten als diese
sich noch im zweistelligen Bereich bewegten sind längst passé. Der Beratungsboom und der
nachfolgende Gegentrend der Beratungsernüchterung sowie die (teilweise auch von Beratern
mitverursachten) Unternehmenskrisen können als Gründe gesehen werden wieso das Thema
Klientenprofessionalisierung immer mehr ins Gespräch kommt und deren Wichtigkeit erkannt wird.
Trotz dieser Erkenntnis verhält sich das Literaturangebot wenn es darum geht wie Klienten
sich in ihrem Umgang mit Beratung professionalisieren können relativ überschaubar. Das
vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Möglichkeit einer Professionalisierung der Klienten
in ihrem Umgang mit Beratung. Jedoch wird hierbei auch die Beraterperspektive berücksichtigt
indem auf mögliche Implikationen der Klientenprofessionalisierung für Unternehmensberatungen
eingegangen wird.