Der Begriff der Performance Attribution beschreibt im Allgemeinen die vollständige Zerlegung
der aktiven Rendite eines Portfolios gegenüber der zugehörigen Benchmark in ihre einzelnen
Bestandteile. Eine solche Analyse eines Portfolios welche auch als Attributionsanalyse
bezeichnet wird soll Aufschluss darüber verschaffen durch welche konkreten
Anlageentscheidungen der Portfoliomanager eine Out- oder Underperformance generieren konnte.
Damit nimmt die Performance Attribution einen hohen Stellenwert in der Leistungsbeurteilung von
Portfoliomanagern ein und stellt darüber hinaus ein wichtiges Instrument zur Evaluierung des
gesamten Investmentprozesses dar. Zusätzlich erleichtert diese den Dialog mit dem Investor da
die Ergebnisse aus einer Performance Attribution eine zusätzliche Transparenz über die
Wertentwicklung des Portfolios schaffen und damit eine konkrete Grundlage zur Beurteilung und
Diskussion über die erzielte Performance bieten. Das Thema Performance Attribution erschien
erstmals Mitte der 80er Jahre in der wissenschaftlichen Literatur mit dem Grundlagenwerk von
Brinson et al. heute besser bekannt als das Brinsonmodell und entwickelte sich seitdem durch
viele Modifikationen stetig weiter. Während sich in der Aktienwelt dieses eine Modell im
Grundansatz etabliert und weitestgehend durchgesetzt hat fehlt bis dato ein solches allgemein
anerkanntes Attributionsmodell für den Rentenmarkt. Zunächst unternahm man bei der Analyse von
Rentenportfolios den Versuch das Brinsonmodell eins zu eins auf Anleihen anzuwenden. Man
musste jedoch schnell erkennen dass diese Vorgehensweise keine befriedigenden Ergebnisse
lieferte. Aus dieser Notwendigkeit nach einem eigenen Attributionsmodell für Anleihen haben
sich auf dem noch relativ jungen Forschungsgebiet der Fixed Income Attribution mittlerweile
einige Modelle entwickelt die sich etabliert haben und in der Praxis bereits eingesetzt
werden. Dabei können alle Modelle zwecks Systematisierung zwei unterschiedlichen Denkansätzen
zugeordnet werden: dem Allokations- und dem Faktoransatz. Diese beiden Ansätze werden in dieser
Studie zunächst grundlegend beschrieben anschließend mittels konkreter Modelle vorgestellt
dem Leser anhand von Zahlenbeispielen erläutert und abschließend gemeinsam einer kritischen
Würdigung unterzogen. Das Ziel des Autors besteht somit darin dem Leser nach einer allgemeinen
Einführung in die Grundlagen der Performance Attribution einen Überblick über die Modellwelt in
der Fixed Income Attribution zu verschaffen und die vorgestellten Attributionsmodelle
hinsichtlich entscheidender Qualitätskriterien zu bewerten.