In Gestalt des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes verwirklicht die Bundesregierung die
umfangreichste Reform des deutschen Handelsbilanzrechts innerhalb der letzten 20 Jahre. In
ihrem Regierungsentwurf formuliert sie ihr Bestreben das bewährte HGB-Bilanzrecht zu einer
dauerhaften und im Verhältnis zu den internationalen Rechnungslegungsstandards vollwertigen
aber kostengünstigeren und einfacheren Alternative weiter zu entwickeln. In Zuge dessen erfolgt
nunmehr die Aufgabe der stets kritisierten umgekehrten Maßgeblichkeit. Der Gesetzgeber
ergreift vorstehende Maßnahme im Sinne der Vereinfachung der handelsrechtlichen Rechnungslegung
und der Anhebung des Informationsniveaus des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Im Verlauf
dieser Untersuchung wird das BilMoG grundlegend in Bezug auf seinen Hintergrund und Zweck
geschildert. Es erfolgt zudem eine überblickende Darstellung der wichtigsten Änderungen der
Reform woraufhin sich die Beschreibung des Grundsatzes der Maßgeblichkeit gemäß der bisher
geltenden Rechtslage anschließt. Hierbei werden dessen unterschiedliche Ausprägungen in Form
der materiellen der formellen und schließlich in Form der umgekehrten Maßgeblichkeit
berücksichtigt. Das Buch geht explizit auf die von der Streichung der Maßgeblichkeit der
Steuer- für die Handelsbilanz betroffenen handelsrechtlichen Öffnungsklauseln sowie auf die
jeweils zugehörigen einkommensteuerrechtlichen Begünstigungsnormen ein. Diese werden
hinsichtlich ihres ursprünglichen Sinnes der Art und Weise ihrer bisherigen Anwendung ihrer
Beeinträchtigung durch das BilMoG sowie der unmittelbar daraus resultierenden bilanziellen
Auswirkungen untersucht. Im nächsten Schritt erfolgt eine eingehende Betrachtung der
weiterführenden Folgen welche die Aufgabe der umgekehrten Maßgeblichkeit mit sich bringt. Die
dargestellten Maßnahmen werden unter Berücksichtigung der ursprünglich damit verbundenen
Intentionen des Gesetzgebers kritisch gewürdigt und abschließend bewertet. Den Abschluss diese
Buches bildet basierend auf den zuvor erhaltenen Ergebnissen ein Ausblick auf künftig
mögliche bilanzielle Entwicklungen wobei insbesondere das Schicksal der steuerlichen
Gewinnermittlung betrachtet wird.