Argentinien 24. März 1976 - Ein Militärputsch beendet die konfuse politische Situation die
mit der Heimkehr und dem anschließenden Tod von Präsident Juan Domingo Perón im Land
losgebrochen war. Dieses Datum ist gleichzeitig der Auftakt einer 8jährigen Gewaltherrschaft
in der die Militärdiktatur allem linksgerichteten Gedankengut den offenen Kampf ansagt. Dieser
ideologischen Säuberung fallen mehr als 30.000 Menschen - viele von ihnen Studenten und
Intellektuelle - zum Opfer. Sie verschwinden spurlos. Andere verlassen unter der Bedrohung
ihres Leben fluchtartig das Land. Diese verstummten Stimmen hinterlassen eine große Leere in
der kulturellen Landschaft Argentiniens. Eine thematische und diskursarme Leere die sich auch
auf den nationalen Kinoleinwänden ausbreitet. Die rigide Zensur zwingt die Filmemacher zur
freiwilligen Rezension ihrer Werke woraufhin sich ein Großteil sich in eine innere Verbannung
begibt. Die Studie versucht aufzuspüren unter welchen einschränkenden Bedingungen die
zurückgebliebenen Regisseure Produzenten und Autoren ihrer Arbeit während der Militärdiktatur
Videlas dem sogenannten Proceso de Reorganisación Nacional nachkommen konnten. Welchen
Gefahren sie ausgesetzt waren und mit welchen narrativen ästhetischen oder ökonomischen
Mitteln sie einen Weg zu ergründen versuchten der an der Zensurbehörde vorbeiführen konnte.
Zeitzeugenberichte von Regisseuren und Autoren (u.a. Mario Sábato Manuel Antín Héctor
Olivera) geben darüber Aufschluss wie dünn die Linie zwischen Tod und Leben war - wie groß die
Angst sie zu überschreiten.