Bei kapitalmarktorientierten Aktiengesellschaft führen Vorstände die Geschäfte im Auftrag der
Aktionäre. Aber tun sie dies auch im Interesse der Aktionäre? Nicht immer wie Bilanzskandale
Unternehmensschieflagen und Fehlverhalten der Manager in der Vergangenheit häufig eindrucksvoll
belegten. Auch die von den Aktionären bestellten Aufsichtsräte vermochten diesen
Interessenskonflikt nicht ausreichend auszugleichen. Vielmehr sahen sich die Aufsichtsräte
reger Kritik von Ineffizienz und Ineffektivität ausgesetzt. Dies alles schwächte das Vertrauen
der Aktionäre und führte zur Diskussion um gute Unternehmensführung (Corporate Governance). Ein
Erklärungsansatz zu diesem Problem liefert die Prinzipal-Agenten-Theorie. Sie besagt dass der
Vorstand einen Informationsvorteil gegenüber dem Aktionär bzw. dem Aufsichtsrat hat und diesen
zu seinen Gunsten ausnutzt. Die vorliegende Untersuchung soll aufzeigen welche Möglichkeiten
das Controlling für Aktionär und Aufsichtsrat bietet um ihren Informationsstand gegenüber dem
Vorstand effektiver und effizienter zu gestalten. Dazu wird zunächst der Interessenskonflikt
zwischen Management und Aktionären anhand der Prinzipal-Agenten-Theorie als Corporate
Governance-Problem erklärt und die Begriffe Controlling Informationsaustausch und Gestaltung
eingegrenzt. Das dritte Kapitel zeigt die umfangreichen Informationsbeziehungen zwischen
Vorstand Aufsichtsrat und Aktionären mit relevanten Regelungen der Corporate Governance auf.
Dabei wird besonders auf die Rolle des Aufsichtsrates und des Vorstandes eingegangen und die
Berichterstattung für Aktionäre und Aufsichträte erörtert. Anhand dreier Studien werden
Schwächen der Informationsversorgung der Aufsichtsräte aufgezeigt. Ausgehend von diesen
Ergebnissen wird die Rolle des Controllings bei der Informationsversorgung beschrieben und
konkrete Gestaltungsempfehlungen für die Berichterstattung an Aktionäre und Aufsichtsräte
abgeleitet und beurteilt.