Mit dem Aufkommen des Web 2.0 und seinen vielfältigen Publikationsmöglichkeiten sind
Journalisten längst nicht mehr als alleinige Gatekeeper zu betrachten sondern stehen viel mehr
einem Publikum gegenüber welches eigenständig und individuell seine Informationen sondiert und
sich vom Rezipienten zum Produzenten entwickelt. Besonders Weblogs mit ihren geringen
technischen wie ökonomischen Barrieren geraten immer wieder ins Auge des öffentlichen
Interesses. Neben der Eruierung sehr spezieller Themengebiete nutzen viele User Weblogs um
unter anderem von den Massenmedien nicht bedachte Nischen journalistisch aufzuarbeiten und sich
selbst als Laienjournalisten zu betätigen. In diesem Zusammenhang wird den Weblogs das
Potenzial einer unabhängigen Gegenöffentlichkeit bis hin zu einer neuen Form der
Berichterstattung zugeschrieben. Andere Stimmen wiederum halten Weblogs mit ihren Möglichkeiten
sogar für den Sargnagel des traditionellen Journalismus. Doch erfüllen Weblogs überhaupt
journalistische Standards um eine ernst zu nehmende Konkurrenz für den traditionellen
Journalismus darstellen zu können? Wie viel Informationsgehalt bieten sie wirklich und was sind
ihre Vorteile und Nachteile gegenüber traditionellen Medien? Die vorliegende Studie befasst
sich neben Struktur und Merkmalen mit rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beider
Medientypen. Durch eine empirisch überprüfbare Inhaltsanalyse werden erstmals Differenzen in
Qualität und Quantität von Weblog- und traditionell journalistischen Inhalten aufgezeigt um
letztlich das Verhältnisses zwischen Weblogs und Journalismus zu erschließen.