Das vorliegende Buch stellt die Geltung der gängigen syntaktischen Relationen für die deutsche
Grammatik grundsätzlich infrage. Die im Text postulierte Redundanz des Subjektbegriffes
beansprucht dabei ihre Gültigkeit nicht nur im Hinblick auf funktionalistische Syntaxtheorien
sondern auch für die Schulgrammatik: Die (semanto-)syntaktische Relation Subjekt existiert in
der deutschen Gegenwartssprache nicht. Das obligatorische satzinitiale Element des Deutschen
als V2-Sprache ist notional ein zu Syntax geronnenes Topik. Es handelt sich um eine
eigenständige syntaktische Relation die semantische Rollenhierarchien vollständig
neutralisiert. Deutsch verfügt somit über eine pragmatisch getriebene Syntax in der die
herkömmlichen syntaktischen Relationen entweder morphologisiert oder redundant sind. Auf der
Grundlage einer notional basierten Dependenzsyntax der Notionalgrammatik von John M. Anderson
überprüft der Autor seine Thesen anhand zahlreicher gängiger Konstruktionstypen.
Dependenzsyntaktische Darstellungen veranschaulichen die syntaktische Struktur solcher
Konstruktionen. Die Anwendung der Kategorie Subjekt in historischer Perspektive sowie in
verschiedenen gängigen Syntaxtheorien wird vom Autor kritisch reflektiert um die Vorteile
einer Notionalgrammatik aufzuzeigen. Die Rolle des Topiks in der Informationsstruktur wird
analysiert. Dabei zeigt sich dass ursprünglich optionales Topik in der deutschen
Vorfeldposition zu einer pragmatisch motivierten syntaktischen Relation geronnen ist.