Dieses Buch beinhaltet die Transkription der noch vorhandenen originalen Feldpostbriefe und -
karten des Obergefreiten Otto Allers die aus der West- und Ostfront auch aus Deutschland
(Munsterlager) an seine Schwester geschrieben wurden. Die Russlandphase ist in seinem Leben
eine sehr hartnäckige Phase wo er mit dem Feind sehr nahe kämpft und eine intensive soziale
Niederlage erleben muss. Es ist hier ganz anders als in Deutschland und Westeuropa. Hier muss
er außer mit den Russen auch noch mit Ungeziefer und Kälte kämpfen. Die Soldaten müssen den
Winter ohne Winterbekleidung überstehen sie kriegen erst im Februar ihre Winterbekleidung. In
seinem Brief von 21.2.1942 steht es geschrieben: Nun haben wir den längsten und kältesten Teil
des gefürchteten russischen Winter auch wohl hinter uns. Jetzt haben wir auch endlich unsere
Winterbekleidung erhalten. Sie hat ja freilich lange auf sich warten lassen. Aber sie ist
wenigstens gekommen. Von den gespendeten Woll- und Pelzsachen haben wir allerdings nicht
gesehen. In seinen Russlandbriefen ist die Verherrlichung des Krieges nicht mehr zu spüren. Er
möchte weg von Russland und er vermisst seine Familie sehr. Doch das Schicksal lässt ihn gerade
bei seiner Heimat-Urlaubsfahrt das Leben nehmen. Der Urlauberzug in dem er gerade sitzt wird
von einer feindlichen Fliegerbombe getroffen und Otto Allers wird durch schwere
Bombensplitterverletzungen am Körper tödlich verwundet. So musste er schon im Alter von 26
Jahren sterben. Die letzte Karte hatte er an seine Eltern geschrieben. Diese Karte hat eben
darum einen besonderen Wert und es ist ein glücklicher Zufall dass sie auch unter diesen
Briefen zu finden war denn sie wurde kurz vor seinem Tode an seine Eltern geschickt.