Die extreme Rechte sammelte sich im Deutschland der Jahre 1918 bis 1933 keineswegs nur in der
NSDAP. Sie bildete vielmehr ein höchst heterogenes Spektrum von Personen Gruppen
Organisationen und Netzwerken die ohne unbedingt Teil der NS-Bewegung gewesen zu sein dem
Aufstieg des Nationalsozialismus den Boden und den Weg bereiteten. In dem Zusammenwirken
individueller und kollektiver Akteure bildete sich eine ausdifferenzierte militante
völkisch-antisemitische antirepublikanisch-revanchistische Subkultur heraus. Diesen Prozess
nehmen die Beiträge des Bandes der aus einer Gelsenkirchener Tagung hervorging aus
unterschiedlicher Perspektive in den Blick: Netzwerker der völkischen Bewegung in Deutschland
und Österreich werden ebenso untersucht wie antisemitische Parteien paramilitärische
Formationen und neuheidnische bzw. deutschchristliche Gruppierungen. Der Band spiegelt das
gewachsene Interesse an biographischen bzw. kollektivbiographischen Zugängen wider und legt
einen weiteren Schwerpunkt auf sozial- bzw. organisationsgeschichtliche Ansätze.