Die Debatten um Hate Speech im Internet zeugen von der Brisanz der Frage welche
Verletzungsmacht diffamierenden Adressierungen inhärent ist: Handelt es sich um einen rein
zeichenhaften Ausdruck freier Rede oder um einen 'realen' Gewaltakt?Aus einer
dualismuskritischen Perspektive entwickelt Jennifer Eickelmann ein Konzept mediatisierter
Missachtung das sich diesem Entweder-oder verweigert. Entlang materialreicher Analysen zeigt
sie die Kontingenz dieser Kommunikationen im Spannungsfeld von Realität Virtualität auf und
legt dar welche Bedeutung der Kategorie Gender und dem Medialen bei der Konstitution und
Wirkmacht mediatisierter Missachtung zukommt.