Auf die Französische Revolution folgte eine Epoche der Restauration: Die europäische Politik
Anfang des 19. Jahrhunderts wollte die vorrevolutionäre Ordnung des Ancien Régime
wiederherstellen. Der Autodidakt Karl Ludwig von Haller verfasste die Schrift Restauration der
Staatswissenschaft deren unverhohlener wie wohlüberlegter Kampfgeist dem Leser von der ersten
Seite an entgegenschlägt. Alexander Kruska zeigt inwiefern von Hallers aufsehenerregender
erster Band der Restaurationsschrift als eine politiktheoretisch motivierte systematische
Polemik zu verstehen ist. Im Bestreben dem Fragen nach legitimer Herrschaft ein Ende zu
bereiten setzt von Haller dem aufklärerischen Staatsdenken eine bessere Doktrin entgegen:
Anstatt vernunftbegründeter Staatlichkeit proklamiert er eine natürliche Ordnung bloßer
Machtverhältnisse. Zu diesem Zweck gilt es gegen das politische Denken selbst vorzugehen.