Nachdem die Utopie mit dem Eintritt in die Postmoderne ab 1968 allmählich in Verruf geriet
zeigt sich in den gegenwärtigen kulturellen Diskursen ihre Rückkehr. Der Tief- und Wendepunkt
dieser Entwicklung wird vom Zusammenbruch der kommunistischen Regime 1989 91 markiert. Sandra
Meireis stellt für das architektonische Feld die zentrale Hypothese auf dass sich eine
Wiederkehr der Utopie in Form pluraler Mikro-Utopien beobachten lässt. Darüber hinaus zeigt sie
auf dass die Utopie als geschichtsphilosophisches Modell gesellschaftlichen Wandlungen
unterliegt und mithin die spätmoderne Tendenz der kulturellen Partikularität reflektiert.