Lesen ist eine Handlung es wird vollzogen. Sarah Reuss untersucht am Beispiel dieser
alltäglichen Handlung die Ereignishaftigkeit ästhetischer Wahrnehmungen. Dazu entwickelt sie
eine vollzugsmäßige Theorie und Methode als konsequente Umsetzung des »performative turn«
womit sie der bisherigen kognitionswissenschaftlichen Erforschung des Lesens einen produktiven
Gegenspieler liefert. Pate für den Ansatz stehen Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer die
gebrauchsbasierte Konstruktionsgrammatik sowie die Schriftbildlichkeitsforschung. Insgesamt
werden damit wertvolle Impulse für Ästhetik Leseforschung sowie literaturwissenschaftliche und
literaturdidaktische Grundlagenforschung bereitgestellt.