Illustrierte Zeitschriften entwickeln sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den ersten
Massenmedien der Moderne. Willi Wolfgang Barthold erforscht die Wechselwirkung der Literatur
des Realismus mit diesem neuen medialen Kommunikationssystem und verbindet dabei Ansätze der
Journalliteraturforschung und der Visual Culture Studies. Mit Hilfe einer Untersuchung sowohl
kanonisierter als auch bisher kaum berücksichtigter Texte (von Wilhelm Raabe Theodor Fontane
Marie von Ebner-Eschenbach und Balduin Möllhausen) zeigt er wie sich der Realismus im
intermedialen Spannungsfeld seiner Zeit positioniert und durch ein permanentes Hinterfragen der
eigenen Wirklichkeitskonstruktionen ein Reflexionswissen produziert das zur kritischen
Beobachtung der entstehenden Massenmedien beiträgt.