De- und postkoloniale ästhetische Praktiken haben als Interventionen das Kunstfeld nachhaltig
verändert und einen wichtigen Beitrag zu postkolonialer Kritik und dekolonialer Theorie-Praxis
geleistet. Sie haben Gegen-Narrative und Methoden der Erinnerung entworfen und für die Sicht-
und Lesbarkeit hegemonialer Strukturen sensibilisiert. Dennoch ist angesichts der fortgesetzten
epistemischen Gewalt die Dekolonisierung der Künste ein unabgeschlossener und umkämpfter
Prozess. Die Beiträger*innen des Bandes fokussieren gegenwärtige künstlerische ästhetische und
epistemische Praktiken des Lernens und Verlernens und fragen nach den Konsequenzen dieser
Wissenspraktiken für die Kunst- und Kulturwissenschaften für die Institutionen der Kunst und
für die Frage der Vermittlung von Kunst.