Der Versuch Friedrich Schillers Text Über die Ästhetische Erziehung des Menschen (1795) als
'Literatur' und nicht als ein theoretisch-poetologisches Dokument der Philosophie über die
Kunst zu lesen stellt die Plausibilität seiner konventionellen disziplinären Verortung in
Frage. Denn der darin enthaltene programmatische Anspruch an die »ästhetische Kunst« und die
»Dichtung« vollzieht sich zugleich und im selben Text anhand von literarischen Praktiken - wie
der Performanz 'logischer Fehler'. Mit dieser anderen Perspektive auf den vielfach gedeuteten
Text erklärt und begründet Alexa Lucke die bis heute ungelösten Probleme seiner logischen
Unstimmigkeiten Widersprüche und Aporien.