Nicht nur die Existenz von vergangenem sondern auch von gegenwärtigem Antisemitismus wird
oftmals verdrängt. Und hierbei handelt es sich nicht allein um ein psychisches sondern auch um
ein soziales Geschehen. Welche Funktionen erfüllen aber soziale Verdrängungsmechanismen und
-argumentationen und welche Formen nehmen sie in (Alltags-)Gesprächen an? Diese Fragen
beantwortet Michael Höttemann durch die Entwicklung des Begriffs der Abwehr als sozialer
Handlung theoretisch und illustriert sie anhand einer Analyse von Interviews sowie von
Gruppendiskussionen zur Debatte über Günther Grass' Gedicht »Was gesagt werden muss«.