In den 2010er Jahren gewann die selbstorganisierte Refugee-Bewegung mit Protestmärschen
Besetzungen und der Verhinderung von Abschiebungen an Sichtbarkeit. Eine radikale Kritik wurde
ebenso formuliert wie Utopien gesellschaftlicher Transformation. Worauf zielt dieses Bedürfnis
nach Befreiung? Welche Organisationsformen schaffen echte Solidarität? Und welcher Protest wird
wie in dieser Gesellschaft (re)integriert? Diese Fragen haben auch Herbert Marcuse beschäftigt.
Lisa Doppler diskutiert seine Protesttheorie mit organischen Intellektuellen der
Refugee-Bewegung. Dabei geht es um die Deutung der Bewegung und darum Kritische Theorie in der
Praxis mit feministischem und dekolonialem Anspruch neu zu erkunden.