Paradoxa als »Gegenmeinungen« sind zentrales Gestaltungsmerkmal der Texte von Denis Diderot und
Bertolt Brecht. Beide gehören nicht nur zu den bekanntesten Theaterdichtern sondern sind auch
politische Autoren. Dies zeigt sich sowohl in der Wahl ihrer Themen als auch in ihrer
Formsprache. Susanne Schmiedens ausführliche Lektüre ausgewählter Texte im Zusammenspiel mit
zeitgenössischen theoretischen Diskursen demonstriert dass Theater Wissenschaft und
Demokratie gleichermaßen Gegenmeinungen als ihre Möglichkeitsbedingung betrachten müssen. Für
eine demokratische Gesellschaft gilt diese nicht nur zuzulassen sondern zum gemeinsamen Tanz
aufzufordern.