Der Aufstieg des Bildungsbegriffs zur Leitkategorie der Moderne tritt zunächst als
lebensweltliche Entsprechung zu den Setzungen der Subjektphilosophie auf und konzentriert sich
auf die Erweiterung des eigenen Selbst- und Weltbezugs. Mit der Problematisierung
subjektphilosophischen Denkens kommt es entsprechend zu Bedeutungsverschiebungen im Begriff der
Bildung: Seine Veränderungen lassen sich als Auseinandersetzung mit dieser Herkunft verstehen.
Ausgehend von den Schriften von Humboldt Hegel und Novalis zeigt Rosemarie Boenicke wie
zunehmend Responsivität und Reziprozität zum Thema werden und diese Verschiebungen die aktuelle
Entwicklung des Bildungsbegriffs bestimmen.