Schmerz ist kulturell überformt. Durch das kulturelle Phänomen der Verfeinerung des Spürens
werden unsere Körper immer empfindlicher. Am Beispiel von Kopfschmerzen kann Stefan Dreßke
zeigen dass die physische Empfindlichkeit den Normen und Praktiken sozialer Milieus des
Geschlechts und des Alters folgt. Die soziologische Studie mit Berichten von 136 Frauen und
Männern untersucht die sich zunehmend differenzierenden Deutungen des Körperausdrucks und den
Wandel der Krankheitsvorstellungen. Dabei wird deutlich dass Krankheiten der Empfindlichkeit
Narrative sind die der Verständigung in Sprach- und Praxiscodes dienen und die
institutionellen Regimes folgen.