Einige literaturwissenschaftliche Begriffe und Konzepte haben ihre Kontur erst allmählich im
Laufe von Austauschbewegungen zwischen Ost und West gewonnen. Renate Lachmann kommentiert die
Terminologien und analysiert literarische Texte sowie eine Auswahl an Modi der
Wissensdarstellung (Kircher Comenius). Sie greift dabei nicht nur auf neorhetorische Begriffe
(Verfremdung Intertextualität) sondern auch auf Begriffe der klassischen Rhetorik (Memoria
Evidentia Affekt) zurück. Damit gelingt ihr die Beschreibung von Übersetzungs- und
Aneignungsverfahren (der russische Heine Nabokovs Puskin) der 'verborgenen' Aspekte der Texte
Gogols und der affektgesteuerten Texte Dostojewskis.