Der Schweizer Trotzkismus in der Nachkriegszeit bestand aus kleinen aber beständigen
politischen Gruppierungen. Diese schafften es trotz ihrer geringen Größe und entgegen dem
antikommunistischen Klima der geistigen Landesverteidigung für sie zentrale Themen in
breiteren gesellschaftlichen Kreisen ins Gespräch zu bringen. So etwa den Widerstand gegen die
atomare Bewaffnung der Schweizer Armee die Solidarität mit der algerischen Bevölkerung während
des Algerienkrieges oder Forderungen nach einem allgemeingültigen Mindestlohn. Lucas Federer
untersucht das Wirken und die politischen Konzeptionen dieser einzigartigen Strömung der
Arbeiter*innenbewegung und fragt nach ihrem Einfluss auf die politischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen der Schweiz im Kalten Krieg.