Historische Aneignungen und ästhetische Konstruktionen außereuropäischer Kulturen innerhalb der
westlichen Kunst- und Kulturgeschichte sind relativ gut erforscht. Untersuchungen zu den
mannigfaltigen Westprojektionen und -reflexionen bis in die Gegenwart stellen jedoch ein
Forschungsdesiderat dar. Die Beiträger*innen des Bandes fragen: Unter welchen historischen und
geopolitischen Bedingungen formt sich ein okzidentales Kultur- und Kunstbewusstsein aus? Welche
Ab- und Ausgrenzungsmechanismen spielen dabei eine Rolle? Im Zentrum der Analyse steht eine
kritische Okzidentalismusreflexion und deren Beeinflussung durch die geopolitische
Deplatzierung und Zersplitterung des Westens.