Die christliche Mission war in mehrfacher Hinsicht ein geschlechterspezifisches Unternehmen in
dem Frauen und Männern klar definierte Rollen und Räume zugewiesen waren. Doch das fest
umrissene Geschlechterbild stieß in der Praxis an Grenzen. So forderte die Bevölkerung in
Namibia und Sumatra die Vorstellungen heraus und erzwang Veränderungen. Anhand ausgewählter
Beispiele entfaltet Dorothee Rempfer die Dynamiken von Aneignung und Ablehnung religiös
fundierter Geschlechterverhältnisse. Damit liefert sie wichtige Erkenntnisse zu
Handlungsspielräumen und Gestaltungsmöglichkeiten europäischer und nichteuropäischer
Akteur_innen im Kontext von Gender und Kolonialismus.