Die Sichtbarkeit der globalen »Boykott Desinvestitionen und Sanktionen«-Kampagne (BDS) gegen
Israel nimmt weltweit zu. Unter Berufung auf die universalen Menschenrechte fordern BDS-Akteure
einen umfassenden Boykott des jüdischen Staats. Gleichzeitig wird die Bewegung oft als
antisemitisch klassifiziert was zu der Frage führt: Können Antisemitismen auch im Namen der
Menschenrechte formuliert werden? Natascha Müller nimmt sich diesem Komplex an und untersucht
wie »menschenrechtsorientierte Antisemitismen« weltweit für den BDS-Diskurs mobilisieren. Durch
die Entwicklung eines innovativen Theoriemodells gelingt ihr eine differenzierte Beurteilung
der BDS-Akteure und ihrer Forderungen.