Von Marokko bis Bahrain: Die Jahre 2010 und 2011 markieren bis heute eine
gesellschaftspolitische Zäsur in Nordafrika und im Nahen Osten. Mit unglaublichem Mut erhoben
sich Millionen Menschen gegen Herrschende deren Macht innenpolitisch auf brutaler Repression
und außenpolitisch auf einer fatalen Mischung aus westlichen Interessen Gleichgültigkeit und
Kurzsichtigkeit beruhte. Das Besondere an diesen Aufständen aber ist dass nicht
sozioökonomische Forderungen im Mittelpunkt standen sondern etwas das geistiger scheint und
existentieller ist: Würde. Vieles von dem was die Protestierenden anstrebten hat sich nicht
erfüllt. Doch zeichnet sich in den Auseinandersetzungen der Beiträger_innen dieses Bandes mit
dem was sie erlebt und erreicht haben ab was trotz allem aus den Revolutionen gewachsen ist:
Räume für Debatten die vorher undenkbar waren und die Möglichkeit erstmals in einer Zukunft
zu schwelgen die sie repräsentiert.