Das Marginale ist ein immanenter Bestandteil der Lebenswirklichkeit. W.G. Sebald und Orhan
Pamuk widmen sich ihm in ihrer Prosa auf vielfältige Weise: Randfiguren politische und
geografische Peripherien eine verdrängte Vergangenheit sowie marginale Objekte wie Ruinen
Verfallenes und scheinbar wertlose Gegenstände sind wesentlicher Gegenstand ihrer Werke. Ersin
Münüklü eruiert ihre emphatische Auseinandersetzung mit dem Marginalen als ein poetologisches
Prinzip ihrer Erzählungen. Das Marginale wird hier mit Sinnhaftigkeit besetzt und erscheint als
ein in ethisch-ästhetischer Hinsicht wertvolles Erkenntnismodell: eine Poetik des Marginalen.