Täuschen Manipulieren und Betrügen auf der Theaterbühne - unzuverlässige Erzählfiguren lassen
sich immer öfter auch in postdramatischen Inszenierungen finden. Mit Schauspielenden verbindet
sie vor allem eines: das unablässige (Selbst-)Inszenieren von narrativen Weltentwürfen die
sich als metareflexive Täuschungsspiele entpuppen. Vor dem Hintergrund der intermedialen Praxis
der Romanadaption entwickelt Annika Becker eine Typologie theatraler Unzuverlässigkeit die zum
zentralen Bindeglied zwischen Literarizität und Performativität avanciert. Damit liefert sie
einen grundlegenden und innovativen Beitrag zur interdisziplinären Erzählforschung am
Schnittpunkt von Theater- und Literaturtheorie.