Während der Zeit des historischen Kolonialismus wurden in Völkerkundemuseen komplexe Formen
rassistischer und religiöser Diskriminierung institutionalisiert z.B. in den dort gültigen
Ästhetik- und Kunstbegriffen. Viele der heutigen Museumsangestellten erklären sich deswegen zu
Reformen bereit. Doch können sie sich tatsächlich vom Kolonialismus trennen? Ist eine
Dekolonisation ethnologischer Museen mit kolonialer Beute je abschließend möglich? Am Beispiel
umstrittener Heiligtümer lebender Kulturen untersucht Christoph Balzar das Verfahren der
Musealisierung durch die Linse der Diskriminierungskritik. Im Fokus stehen dabei die Sammlungen
der »Staatlichen Museen zu Berlin«.