Was verraten literarische Übersetzungen über die komplexen kulturellen und historischen
Verflechtungen von Belgien und Deutschland? Zur Beantwortung dieser Frage bezieht Anja van de
Pol-Tegge erstmals beide belgischen Ausgangssprachen - Französisch und Niederländisch - in ein
innovatives Forschungsformat ein. Durch detaillierte Übersetzungsanalysen von Texten namhafter
Autor_innen wie Hugo Claus und Amélie Nothomb gibt sie Aufschluss über epistemische
Konfigurationen im deutschen Zielkontext. Über Bilder der Fremdwahrnehmung und
Selbstidentifikation bildet sie die Wirkmacht sozio-historischer Diskurse auf belgische
Literaturen ab und verdichtet diese zu Tendenzen der Translationsdynamik.