Der »Sommer der Migration« 2015 transformierte die europäische Migrationspolitik. Judith Kopp
analysiert anhand des Fluchtursachen-Diskurses wie gesellschaftliche Akteur_innen strategisch
darum ringen ihre Interessen durchzusetzen. Dazu zeichnet sie die Herausbildung des
hegemonialen Verständnisses von Fluchtursachenbekämpfung kritisch nach. Dieses schreibt sich in
die Reorganisation des EU-Grenzregimes nach 2015 ein. Gleichzeitig verweisen die diskursiven
Kämpfe auf eine stärkere Sichtbarkeit von Geflüchteten vor dem Hintergrund globaler
Nord-Süd-Verhältnisse.