Religion existiert nicht im luftleeren Raum. Sie ist gebunden an Orte und Gebäude lokale
Gepflogenheiten und regionale Mentalitäten. Auch die vermeintlich säkulare Stadt erweist sich
bei näherer Betrachtung als religiös geprägter Raum. Kirchtürme und Minarette sind weithin
sichtbare Manifestationen von Transzendenz. Umgekehrt schreiben sich die Materialität des
Stadtraums seine soziale Schichtung und kulturelle Diversität in das religiöse Leben ein. In
einer qualitativ-empirischen Untersuchung neuer Stadtquartiere beschreiben die Autor*innen
Prozesse und Strukturen der Verräumlichung von Religion im urbanen Raum und interpretieren
diese vor dem Hintergrund aktueller sozialwissenschaftlicher Debatten.