Welchen unsichtbaren Zwängen unterliegen wir beim Sprechen über Literatur? Dieser Frage widmet
sich Emmanuel Breite anhand der spezifischen Praxis des Literaturunterrichts. Seine These: Das
dortige Handlungsfeld ist durch eine neoliberale Ideologie geprägt die nicht vom Sprechen über
Literatur zu trennen ist. Ergebnis davon ist die Hervorbringung einer spezifischen Form des
Subjektseins die mit den Dogmen der neoliberalen Ideologie kompatibel ist. Der
Deutschunterricht wird so zum Ort an dem sich verschiedene Machtverhältnisse kreuzen und sich
die neoliberalen Logiken im Verständnis der Schüler*innen verfestigen - eine Kritik die weit
über die kompetenztheoretische Ausrichtung des Unterrichts hinausragt.