Ungeachtet ihres metaphysischen Ursprungs bildet die Kategorie des Seelischen bis heute für die
soziologische Theoriebildung ein kaum hinterfragtes Konzept. Manuel Schulz kritisiert diese
Leerstelle mit Blick auf das Werk Georg Simmels und entwickelt unter Rückgriff auf die Neue
Phänomenologie eine leib- und existenzphilosophische Vergesellschaftungstheorie. Die so
gewonnene Forschungsperspektive zeigt sich dabei nicht nur anschlussfähig an Arbeiten der
Kritischen Theorie und der Subjektivierungsforschung sondern eröffnet auch einen innovativen
Rahmen für die Analyse der Herausforderungen denen sich heutige Gesellschaften im Angesicht
der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen gegenübersehen.