In der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts wird die biblische Figur des Lazarus
refunktionalisiert um sich mit Krieg Macht und Religion auseinanderzusetzen. Während
antifaschistische Autoren anhand der Metapher vor Tyrannei warnen dient sie profaschistischen
Schriftstellern dazu die Neuentstehung Italiens zu propagieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg
erscheint Lazarus häufig in Verbindung mit Gewalt Tod und der Frage nach Schuld. Julia
Moldovan leistet einen Beitrag zur Schärfung des Latenzbegriffs und verbindet Theorien aus der
Kulturwissenschaft Philosophie und Psychologie. Mittels einer profunden philologischen Analyse
legt sie dar dass Literatur dazu beitragen kann traumatische Ereignisse zu reflektieren die
in der Gesellschaft verdrängt werden aber latent fortbestehen.